17 _ Fassbinders Produktion und die Filmförderung heute

MUSEUM   – Martin-Gropius-Bau „Fassbinder – JETZT“ –
Fassbinder; Was sagt er uns heute? Wie gehen wir mit dem Filmerbe um? Und hätte er mit heutiger Filmförderung gute Chancen?

öffentliche Führung und Fachgespräch am 22.8.2015 mit Juliane Lorenz Geschäftsführerin der Rainer Werner Fassbinder Foundation Barbara Baum langjährige Kostümbildnerin bei Fassbinder und Notker Schweikhardt MdA, B90/GRÜNE, Sprecher für Kultur- und Kreativwirtschaft Uta Belkius GRÜN.kulturell  II  Drei mal sitzen geblieben, von der Filmhochschule abgelehnt und trotzdem autodidaktisch mit unbändigem Willen und Einsatz zu einem der international erfolgreichsten Filmregisseure Deutschlands avanciert mit einem unglaublichen Output von über vierzig Filmen in nur sechzehn Jahren. Hinzu kommen etliche Theaterstücke und Gedichte, Auftritte selbst als Schauspieler… Wie war das möglich?

– Nicht nur sein Genie, sein Mut und seine Arbeitswut, auch sein kreativer „Clan“ waren Basis des Erfolges. Aber auch eine deutlich unkompliziertere Filmförderung als heute mit großer Unerstützung des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks (vor allem seitens des WDR) ermöglichten künstlerisch eigenwillige Produktionen mit kurzen Vorlaufzeiten. – Im eigenen Land schon immer weniger wahrgenommen als im Ausland wo er als Filmgenie bis heute gefeiert wird. – Schnellere und weniger artifizielle Sehgewohnheiten unseres heutigen Publikums stellen eine zusätzliche Herausforderung für die Bewahrung des Fassbindererbes dar. Von den hohen Investitionskosten für Digitalisierungen und ungeklärten Formatfragen ganz abgesehen. Ob diese langfristig gerechtfertig sind, treibt ohnehin eine ganze Branche von Archivaren, Museumsexperten und Cineasten um.

 

Protokoll  17_gk_Fassbinder_protokoll  II

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